Montag, 30. November 2015



it's a beautiful Bedouin life 


Ausgerüstet mit Fischerschnur, aufgewickelt auf einem Stück Holz, versehen mit einem Haken, trägt Rahma ihren Teil zur Unterstützung der Sippe bei. Sie ist zu Besuch bei ihren Grosseltern in Abu Galum und hat den Nachmittag im Meer mit Fischen verbracht.




Abu Galum ist ein Naturschutzgebiet und Fischen ist nur den Beduinen gestattet. Die Fangmethoden sind wie anno dazumal, gefangen wird genügend zum Leben. Falls der Fang einmal gut ist, wird verkauft was übrig bleibt.



Hier zeigt uns Rahma ihren Fang. Später werden ein paar dieser Fische am Meer ausgenomen und gewaschen und zu einem leckeren Mahl verkocht, das wir dann essen dürfen. Mjammm :)





Sonntag, 5. Juli 2015

... let's continue the path

Es ist Ramadan, Muslime überall auf der Erde feiern diesen speziellen Monat. Sie fasten von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, essen ein Frühstück abends nach dem Sonnenuntergang und gegen Morgen ein 'Abendessen', das dann den ganzen Tag hinhalten muss. Anstrengende Arbeiten werden in der Nacht erledigt, durch den Tag wird das Nötige erledigt. Kinder, Kranke, alte Leute können auf das Fasten verzichten.

Nach dem Ramadan wird für Mona das letzte Schuljahr beginnen. Die Schulleitung erlaubt ihr weiterhin den Schulbesuch von Zeit zu Zeit. Meistens lernt sie jedoch zu Hause, wird aber regelmässig auf dem Schulstoff geprüft. Wir sind sehr stolz, dass sie bis jetzt alle Prüfungen bestanden hat. Für Schulleitung und Behörden scheint es eine Herausforderung zu sein, dass eine junge Frau die Schule nachholt. Und gleichzeitig auch ein Grund für irgendwelche Gebühren und Papiere, die plötzlich nötig sind. Wie auch immer, in diesen Tagen geht Ahmed nach El Tur um die nötigen Papiere zu organisieren.

Jede Spende für die Schulgebühren von Sarah und Mona sind hochwillkommen!



 


Mittwoch, 4. März 2015

Bake Sale in Geneva

Zu Ehren des International Women's Day am 8. März führte mein initiatives Gottemeitschi einen Bake Sale am Graduate Institute Geneva durch. IHED Studentinnen präsentierten einen Kuchenverkauf, um Geld für die Ausbildungskosten von Mona und Sara zu sammeln. Stolzes Resultat: CHF 572 :) das ist fantastisch. Girls, I love you, you rock!!!

Mit dem Geld können die Gebühren + Schulmaterial + die Kosten für die langen Reisewege (Dahab - Al Tor - Nuweiba - Dahab) zur Beschaffung der nötigen Papiere für ein Jahr bezahlt werden.

http://www.un.org/en/events/womensday/



Dienstag, 22. Juli 2014

Mona macht ihren Weg

Zwei gute Nachrichten: Endlich konnten wir nach langer Zeit das Mädchen treffen und dies war ein Grund zur Freude! Mona konnte ihr Schuljahr erfolgreich beenden. Das heisst, sie ist nun regulär eingeschult, hat die Examen bestanden und kann nach den Ferien die letzten zwei Jahre ihrer Grundschulbildung in Angriff nehmen. Sie ist sehr sehr glücklich darüber.

Die Familie von Mona hat Ahmed zum Frühstück während dem Ramadan eingeladen. Ihre Eltern scheinen stolz auf sie zu sein und wollen sie weiterhin unterstützen. Ahmed hat ihr ein Telefon organisiert, das sie für sich behalten darf und ich konnte mit ihr sprechen. Na ja, Englisch muss sie schon noch ein bisschen besser lernen. Und ich Arabisch...

Der Ramadan geht dem Ende zu, Ende Juli wird das Fest Aid al Fitr, das Ende der Fastenzeit, gefeiert. Es ist üblich, dass man den Kindern und sich zur Feier dieses Festes etwas Neues zum Anziehen kauft. Zufälligerweise war Mona mit ihrer Mam gestern Abend in Dahab und Ahmed konnte ihr einen kleinen Betrag geben, damit sie sich was Neues kaufen konnte.



Donnerstag, 6. März 2014

Das Dach der Schule ist gemacht


Die erste Hälfte Januar habe ich in Dahab verbracht. Silvester, Neujahr, Winter in der Wüste, die Zeit wie immer viel zu schnell vorbei. Unter anderem haben wir das Kamelrennen in Wadi Zagala besucht. Dies ist ein jährlich wiederkehrendes Ereignis - natürlich vor allem für Männer. Ich finde das schade, denn ich versteh nicht, wieso die nicht ihre Frauen und Kinder (wenns Kinder hat, sinds natürlich Jungs) mit zu diesem Spektakel nehmen können. Wär doch eine schöne Abwechslung und eine gute Gelegenheit, einander zu sehen und Neuigkeiten auszutauschen. Eh nun, ich verstehe noch vieles nicht. Manchmal hab ich das Gefühl, wenn ich nachfrage wieso etwas so und nicht anders ist, wie eben z.B. dass die Frauen zu Hause bleiben müssen, dass sie es eigentlich selber nicht genau wissen. Es ist halt einfach so...

Das Kamelrennen war super, eine Aufregung und Vorfreude durchs ganze Wadi spürbar. Alljährlich messen sich hier Kamelreiter der Mzyna und der Tarabeen auf einer Strecke von 28 Kilometern. Dieses Jahr regnete es die ganze Nacht vorher, es war kalt und nass und das sonst leeree Wadi war voller Autos, die einen sicheren Ort auf einer Anhöhe suchten. Am Morgen war dann nicht klar, ob das Rennen aus Sicherheitsgründen durchgeführt werden kann oder nicht. Schlussendlich und nach langem hin und her entschied das OK, dass die Gefahr eines Wasserfeldes durchs Wadi sehr klein sei und das Rennen stattfinden könne.

Ein paar Tage später sind wir dann nach Nuweiba gefahren. Ali der Schreiner hat den Auftrag gekriegt, das Dach zu machen. Er hat Betonsockel gegossen und mit dem Holz, das er bereits dabei hatte, die Stützen des Dachs gesetzt. Natürlich war nicht genügend Holz da, natürlich stiegen die Holzpreise in der Schreinerei in Nuweiba, sobald sie die Europäerin sahen. Bis am Abend war aber das Vordach gedeckt und der Schulleiter hatte offensichtlich Freude. Hoffen wir, dass die Kinder unter dem Schattendach besser lernen können!






Freitag, 18. Oktober 2013

Schulbesuch in Nuweiba


Wir haben einen Schulbesuch gemacht. Ein Schulbesuch ist ja nichts weltbewegendes. In der Schweiz können Eltern jederzeit - mit Voranmeldung - ins Klassenzimmer sitzen, ein Gespräch mit der Lehrperson verlangen, das Schulgelände betreten. In Ägypten verlangt dies Vorausplanung und Organisation! Schon um die Reise zu machen, musste geplant werden. Momentan haben wir um die je 80 Hühner und Enten. Während wir nach Nuweiba fuhren, mussten diese zu Hause vor Fuchs und Hund beschützt werden. Da ausser uns zwei niemand im Wadi Marwan war, sperrten wir die Viecher für die nächsten paar Stunden in den Stall.




In der Schule wurden wir nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Misstrauisch war man, sehr genau begutachtet wurde ich. Wir wurden in ein kleines Lehrerzimmer geführt, 2 Lehrerinnen, 2 Lehrer, der Schulleiter und noch ein paar andere Männer, vielleicht Väter oder Büroangestellte. Mein Arabisch reicht knapp um ein paar Worte zu verstehen, also hatte ich keine Ahnung, was jetzt so viel und ernsthaft diskutiert werden musste. Mir kam der Gedanke, dass sie das Gefühl haben, dass ich eine Gefahr für die Schulkinder sein könnte... Ich hatte meine Kamera dabei, schliesslich wollte ich ja ein Bild von Mona und Sara schiessen. Aber die Lehrerinnen fanden das gar nicht lustig. Der Schulleiter erklärte mir, dass es STRENGSTENS VERBOTEN sei, auf dem Schulgelände Fotos zu machen. War aber schon zu spät, hatte ich schon gemacht. Hier ist das Schulhaus und wie ihr seht, gibt es nichts zu verstecken. Es hat nämlich gar nicht viel!






Das Eis brach, als ein Lehrer und Ahmed herausfanden, dass sie aus dem gleichen Dorf stammen, da wurde das ganze dann ganz schnell vertrauter und freundlicher. 

Ich durfte nun den Kindern die Früchte verteilen, ich fühlte mich wie Sonntag Morgen in der Kirche, irgendwie nicht ganz am richtigen Platz. Zum Glück half mir einer der Lehrer mit der Verteilerei und die Kinder waren alle so lustig und freundlich, dass es schlussendlich eine grosse Freude war, jedem eine Hand voller Früchte zu geben.

Mona und Sara suchte ich aber vergebens. Die sind immer noch nicht zum regulären Unterricht zugelassen. Sind sie in Nuweiba, dürfen sie wohl in der Klasse sein und dem Unterricht folgen, gelten aber als noch nicht ordentlich eingeschult. Dazu brauchen sie nochmals eine Prüfung, für welche wir nochmals Papiere in Al Tor organisieren müssen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren beide mit ihren Familien in der Wüste. 

Wir besichtigten das Schulgelände, den Sportplatz (Steine, Sand und ein kaputtes Volleyballnetz) und die Sanitären Anlagen. Wasser gibt's nicht, die WC sind in desolatem Zustand. Wohl sauber aber kaum mehr brauchbar. Der Staat unter- bzw. übernimmt nichts. Wasser wird manchmal von den Eltern gespendet, wenn die genügend Geld haben. Ein Lehrer hat einen Parabolspiegel gespendet, damit mit dem Laptop, der einem anderen gehört, ins Netz gegangen werden kann. Vor einem der Schulzimmer hat es kein Schattendach. Die Kinder sitzen während dem Unterricht direkt der prallen Sonne ausgesetzt. Das Geld dazu hat nicht gereicht. 

Also haben wir uns vorgenommen: Wenn was übrig bleibt aus dem Bändeli-Verkauf, bringen wir Ihnen das nächste Mal wenn ich im Sinai bin, genügend Palmwedel und Holz, damit ein Dach gebaut werden kann. Wird ja wohl nicht so teuer sein! Einverstanden?